22. November 2017

Zentralheizung

Seit September 2016 haben wir unsere alte Gasheizung von 1998 durch eine effiziente Brennwerttherme ersetzt. Diese Therme unterstützt grundsätzlich eine proprietäre Steuerung über eine vom Hersteller bereitgestellte App und ermöglicht die Fernsteuerung über die Serviceorganisation des Herstellers.
Beides Szenarien, die ich nicht unbedingt brauche, aber technisch war es wohl offensichtlich möglich, eine Netzwerkkopplung herzustellen. Dieser Punkt war für mich wichtig, denn ich wollte natürlich auch die Steuerung der Therme über den Homeserver ermöglichen, bzw. die Heizungssteuerung noch effizienter gestalten, als das im Moment durch die Automatisierung der Stellmotoren schon möglich war.
Ende 2016 habe ich mich intensiver mit dem Projekt beschäftigt. Die Steuerung funktioniert grundsätzlich über ein herstellerspezifisches Optolink-Kabel. Dieses gehörte zum Lieferumfang und stellt via USB die Verbindung zu einem Hostsystem her.
Im Internet wurde ich schnell fündig. Es gab eine recht mächtige Schnittstelle für einen Raspberry PI (https://openv.wikispaces.com/vcontrold). Die Schnittstelle konnte via Kommandozeile spezielle Befehle zur Steuerung oder zur Statusabfrage entgegennehmen. Es fehlte also nur noch die Weiterleitung und Verbindung zum Homeserver, die ich dann wieder via IP-Symcon und PHP realisierte. Die Kommunikation erfolgt über einen TCP/IP Socket, der zwischen Homeserver und Raspberry eine fest definierte Kommunikationsstrecke darstellt. Über die bidirektionale Socket-Kommunikation können nun Befehle an den Raspi (und damit an die Zentralheizung) gesendet, aber auch Rückmeldungen und Status wieder an den Homeserver zurück gesendet werden.
Damit war es jetzt möglich, die Steuerung in das Web Frontend des Homeservers einzubinden. Darüber hinaus, werden jetzt alle 2 Minuten Statuswerte wie Kesseltemperatur, Vorlauftemperatur, Brennerleistung, Brennerstarte etc. ausgelesen und zur Anzeige gebracht:



Eine einfache Anpassung von Einstellungen via IPad und Webfrontend ist somit möglich.
Ebenso interessant, ist die Einbindung des Systems in das Energiemanagement des Hauses. 


So nutze ich auch für die Steuerung der Zentralheizung wieder die Anwesenheitsstatus. Es werden im Status ABWESENHEIT nun nicht nur die Stellantriebe der Heizkörper runtergefahren, auch die Zentralheizung schaltet während dieser Zeit in den ECO-Betrieb, was einer leichten Absenkung der Soll-Temperatur gleichkommt.

Bei ANWESENHEIT schaltet die Zentralheizung wieder ins Normalprogramm
Wird im oberen Stockwerk (Radiatoren) eine gewisse Temperatur in den Räumen, trotz Regelung der Stellmotoren, erreicht, schaltet das System ebenfalls in den ECO-Modus.

Ist es draußen extrem kalt, beginnt der Heiz-Modus eine Stunde früher, um, gerade für die Räume mit Fußbodenheizung, eine angenehme Temperatur zu erreichen.

Durch den Homeserver werden die Zeitprogramme des Systems bei Feiertagen angepasst. So wird am Abend vorher ermittelt, ob der nächste Tag ein Feiertag ist. Wenn ja, wird das Programm von Wochentag- auf Wochenendprogramm umgestellt.

Durch die Möglichkeit, das System aus der Ferne zu steuern, ist es nun auch möglich, vom Urlaubsort aus die Heizung wieder in den Normalzustand zu fahren, damit es angenehm warm ist, wenn man nach Hause kommt.
    

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