Seit September 2016 haben wir unsere alte Gasheizung von
1998 durch eine effiziente Brennwerttherme ersetzt. Diese Therme unterstützt grundsätzlich
eine proprietäre Steuerung über eine vom Hersteller bereitgestellte App und
ermöglicht die Fernsteuerung über die Serviceorganisation des Herstellers.
Beides Szenarien, die ich nicht unbedingt brauche, aber
technisch war es wohl offensichtlich möglich, eine Netzwerkkopplung
herzustellen. Dieser Punkt war für mich wichtig, denn ich wollte natürlich auch
die Steuerung der Therme über den Homeserver ermöglichen, bzw. die
Heizungssteuerung noch effizienter gestalten, als das im Moment durch die
Automatisierung der Stellmotoren schon möglich war.
Ende 2016 habe ich mich intensiver mit dem Projekt
beschäftigt. Die Steuerung funktioniert grundsätzlich über ein herstellerspezifisches
Optolink-Kabel. Dieses gehörte zum Lieferumfang und stellt via USB die
Verbindung zu einem Hostsystem her.
Im Internet wurde ich schnell fündig. Es gab eine recht
mächtige Schnittstelle für einen Raspberry PI (https://openv.wikispaces.com/vcontrold).
Die Schnittstelle konnte via Kommandozeile spezielle Befehle zur Steuerung oder
zur Statusabfrage entgegennehmen. Es fehlte also nur noch die Weiterleitung und
Verbindung zum Homeserver, die ich dann wieder via IP-Symcon und PHP
realisierte. Die Kommunikation erfolgt über einen TCP/IP Socket, der zwischen
Homeserver und Raspberry eine fest definierte Kommunikationsstrecke darstellt.
Über die bidirektionale Socket-Kommunikation können nun Befehle an den Raspi
(und damit an die Zentralheizung) gesendet, aber auch Rückmeldungen und Status
wieder an den Homeserver zurück gesendet werden.
Damit war es jetzt möglich, die Steuerung in das Web
Frontend des Homeservers einzubinden. Darüber hinaus, werden jetzt alle 2
Minuten Statuswerte wie Kesseltemperatur, Vorlauftemperatur, Brennerleistung,
Brennerstarte etc. ausgelesen und zur Anzeige gebracht:
Eine einfache Anpassung von Einstellungen via IPad und
Webfrontend ist somit möglich.
Ebenso interessant, ist die Einbindung des Systems in das
Energiemanagement des Hauses.
So nutze ich auch für die Steuerung der Zentralheizung
wieder die Anwesenheitsstatus. Es werden im Status ABWESENHEIT nun nicht nur
die Stellantriebe der Heizkörper runtergefahren, auch die Zentralheizung
schaltet während dieser Zeit in den ECO-Betrieb, was einer leichten Absenkung der
Soll-Temperatur gleichkommt.
Bei ANWESENHEIT schaltet die Zentralheizung wieder ins
Normalprogramm
Wird im oberen Stockwerk (Radiatoren) eine gewisse
Temperatur in den Räumen, trotz Regelung der Stellmotoren, erreicht, schaltet
das System ebenfalls in den ECO-Modus.
Ist es draußen extrem kalt, beginnt der Heiz-Modus eine
Stunde früher, um, gerade für die Räume mit Fußbodenheizung, eine angenehme
Temperatur zu erreichen.
Durch den Homeserver werden die Zeitprogramme des Systems
bei Feiertagen angepasst. So wird am Abend vorher ermittelt, ob der nächste Tag
ein Feiertag ist. Wenn ja, wird das Programm von Wochentag- auf Wochenendprogramm
umgestellt.
Durch die Möglichkeit, das System aus der Ferne zu steuern,
ist es nun auch möglich, vom Urlaubsort aus die Heizung wieder in den
Normalzustand zu fahren, damit es angenehm warm ist, wenn man nach Hause kommt.
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